Freitag, 15. Juni 2012

Abhaun 4


Titel: Abhaun 4
Herausgeber:  Einzelpersonen (Dynamo Dresden)
Erscheinungsdatum:  März 2012
Seiten: 120, s-w
Preis: 3,-

Mit leichter Verspätung erscheint die mittlerweile vierte Ausgabe auf dem Markt. Am Layout selbst hat sich im Vergleich zu den vorherigen Heften nichts verändert und auch die 3€, die für 120 aufgerufen werden, geben keinen Anlass für Beanstandungen. Sprachlich hält man ebenfalls ein gutes Niveau, lässt aber bei der Spielauswahl doch ein wenig nach.

Gestartet wird mit einer längeren Tour nach Zypern, inkl. kleinem Abstecher nach Israel. Die ersten 30 Seiten sind somit recht spannend und abwechslungsreich. Auch auf nähere Bekanntschaft mit der Polizei wird nicht verzichtet. ;-) Im Anschluss beschränkt sich das Reisen aber eher auf das nahe Ausland. Gerne werden auch mal die umliegenden Dorfvereine beehrt. Die Autoren sind auch bemüht das unterklassige Gegurke einigermaßen interessant zu schilden. In der Regel gelingt ihnen das auch.

Die Auflistung der Sportvereinigungen der DDR und deren Gewerkschaftsbereiche können dann aber doch mindestens genauso überzeugen, wie die gut 20 Fanzines, die am Ende besprochen werden. Gerade Letzteres wird momentan immer häufiger praktiziert und das ermutigt die werten Kollegen am Ball zu bleiben und weiter zu schreiben.

Wer bei dieser Ausgabe zuschlägt, sollte schon eine Vorliebe für Dorfkicks und Ausflüge ins gelobte Land der sächsischen Hopperzunft haben, wird aber sicher nicht enttäuscht.

Mittwoch, 6. Juni 2012

Eine Reise dorthin, wo der Osten schon wieder Westen ist


Titel: Eine Reise dorthin, wo der Osten schon wieder Westen ist
Herausgeber:  Ted Striker
Erscheinungsdatum: 2008 
Seiten: 100, s-w
Preis: 3,-

Ein Klassiker liegt hier gerade vor mir. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich das Heft fast in einem Rutsch durchgelesen habe.  Ted Striker macht sich im Jahr 2007 auf eine 73tägige Reise, die ihn von Greifswald bis an das Gelbe Meer und von dort auf einer Alternativroute wieder zurück in die Hansestadt führt. 34587 Kilometer insgesamt, selbstverständlich ohne Flugzeug. Da sind Abenteuer garantiert. Die besuchten Fußballspiele auf der Reise werden in kurzen Blöcken abgehandelt und das ist auch richtig so, denn viel passiert nicht auf den Plätzen und Rängen zwischen HGW und China. 

Der Fokus liegt eher auf dem Rest und hier wird der Leser mitgenommen auf einen Trip der Extraklasse. Nicht nur die Bahnfahrten in der Bretterklasse sind interessante Erfahrungen, sondern auch in vielen Herbergen warten einige Überraschungen, die zum Teil sogar gefährlich sein können. Ich will jetzt gar nicht zu sehr ins Detail, aber trotzdem ein paar Abschnitte aufzählen, die mir persönlich am besten gefallen haben. Da wären zum Beispiel der Ausflug zum Aralsee, der Baikalsee in seiner ganzen Schönheit, die weiten Landschaften Sibiriens und die Abenteuer in Kirgisien und Tadschikistan. An ein besonderes Fußballspiel kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern. Da hat man auch den Beweis, worum es in dieser Lektüre geht.

Die Reise wird im schlichten Heft mit ein paar Fotos dokumentiert. Da das natürlich nicht annähernd ausreichend ist, bietet der Autor über 200 weitere Impressionen auf seiner Homepage an.

Beim Schreiben dieser Zeilen verspüre ich gerade wieder die Lust das Fanzine nochmal zu lesen. Langweilig wird es garantiert nicht. Für Interessenten zähle ich gerne mal die Zwischenstationen auf. Alleine schon diese bei Google Maps zu verfolgen macht Spaß.

Greifswald, Lwow, Moskau, Nischni Nowgorod, Saransk, Kasan, Moskau, Aktobe, Aral, Almaty, Taschkent, Samarkand, Buchara, Nukus, Chiwa, Samarkand, Pandschakent, Duschanbe, Osch, Bischkek, Karakol, Bischkek, Taras, Almaty, Ürümqi, Xian, Beijing, Shanhaiguan, Jinzhou, Manzhouli, Tschita, Ulan-Ude, Irkutsk, Wolgograd, Sotschi, Krim, Oleksandrija, Nikolajew, Lwow, Greifswald.

Lust bekommen? Dann kann ich euch sagen, dass es aktuell eine Neuauflage im Taschenbuch-Format gibt, die im NOFB-Shop erhältlich ist. Kaufempfehlung? Na klar!