Sonntag, 31. Januar 2016

Hajopei #6

Herausgeber: Einzelpersonen (VfL Wolfsburg) 
Seiten: 120 
Preis: 3,-


Es ist noch gar nicht sooo lange her, dass ich mir erstmals den Hajopei aus Wolfsburg bestellte. Ich war echt positiv überrascht und seitdem wandert jede Neu-Erscheinung des Autoren-Zweiergespanns Freddy und Arthur auch in meine Hände. Beide Schreiber verstehen ihr Handwerk, wobei „Italo-Fred“ noch einen Tick lässiger und mehr nach meinem Geschmack textet.

Ja, Italien. Wiedermal absolutes Herzstück und mit ein Grund dafür, dass der Hajopei inzwischen unter meinen persönlichen Top 5 gelandet ist. Momentan schafft es kaum ein anderes (deutschsprachiges) Fanzine die Lage auf dem Apennin so anschaulich, kompetent und ohne Pathos-Geschwafel rüberzubuttern. Förderlich sind dabei sicherlich auch die freundschaftlichen Kontakte nach Pescara. In diesem Zuge wird auch nicht mit Kritik an den (Wolfsburger) Kritikern, denen diese Liäson ein Dorn im Auge ist, gespart - inzwischen droht die Beziehung mit den Pescaresi wohl nach und nach einzuschlafen.

27 der insgesamt 120 Seiten drehen sich um Italien, doch auch der Rest bietet eine schöne Mischung: VfL-Spiele werden komplett außen vor gelassen, dafür wird mal ein Deutschland-Pass-Monat abgehandelt, in dessen Zuge auch unser Pokal-Auftritt in Saarbrücken 2013 sachlich filetiert wird. Eine handvoll Spiele des FSV Zwickau, zu deren Szene die Schreiber auch Kontakte aufrechterhalten, finden ebenso ins Heft wie einiger Unterklasse-Hafer, bissl England/Schottland-Gemurmel und Ausflüge in die Tschechei, nach Polen und Frankreich. Apropos: Schön amüsiert haben mich die Geschichtchen von der Anreise mit den scheinbar lattenstrammen Freunden von Esbjerg FB zu deren Europa-League-Match nach St. Étienne – gab einige Schmunzler.

Etwas weiter weg bewegte es Arthur, der, obwohl ihm die dortige Mentalität schon schwer zu schaffen macht, einen fabelhaften Indien-Report abliefert und auf dem Weg dorthin auch die VAE besucht. Alles in allem ein wirklich gutes Fanzines, das mich zur festen Stammleserschaft zählen darf.

STS